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Erich Fromm in China

Seit dem Jahr 2012 wurden zahlreiche Recherchen zur Rezeption Erich Fromms in China durchgeführt. Mehr als 560 Master- und Doktorarbeiten sowie über 1300 überwiegend wissenschaftliche Zeitschriftenartikel (Stand 2024) zeugen vom großen Interesse an diesem herausragenden Denker. 

Die Ergebnisse der Literaturrecherchen zeigen: Erich Fromm genießt im akademischen Bereich Chinas eine hohe Wertschätzung. Zwar wird er auch als Zeuge für die Fehlentwicklungen des westlichen Kapitalismus herangezogen. Jedoch dienen seine Kapitalismuskritik und seine Vorschläge zur Bewältigung der Krisen des modernen Menschen meist dazu, sich mit Fehlentwicklungen im eigenen Land auseinanderzusetzen. In diesem Sinne wird Fromm als Ideengeber und Querdenker gesehen; dies in Theorie- und Praxisfragen nicht nur zur gesellschaftlichen, sondern auch zur individuellen geistig-seelischen Entwicklung des Menschen im China der Gegenwart.

Konzepte Fromms wie zum „Gesellschafts-Charakter“, zur „Natur des Menschen“, zur „Flucht vor der Freiheit“, zur „Entfremdung“, zum „Marxismus als Humanismus“ oder zur „Kunst des Liebens“ werden lebhaft und kontrovers diskutiert. Kritisch gewürdigt werden besonders seine humanistisch-ethischen Beiträge im Hinblick auf ihre Bedeutung für Theorie und Praxis. Anerkennung finden Fromms psychoanalytisch-sozialpsychologische Konzepte auch im künstlerischen Bereich; dort dienen sie zur Interpretation belletristischer Literatur und werden als Bereicherung für die Literaturtheorie betrachtet.

Über die Rezeption Fromms in der Volksrepublik China hat Manfred Zimmer recherchiert:

  • Titel und Abstracts von über 1750 wissenschaftlichen Arbeiten über Fromm in China: Autoren A-R und Autoren S-Z.

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